Euskirchen. Die CDU im Euskirchener Stadtrat hat die Erstellung eines Masterplans „grüne Infrastruktur“ beantragt. Er soll in der Ratssitzung am 16. Juni 2020 beraten werden. „Wälder, Grünflächen und Grünanlagen leisten einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung und können sowohl Klimaextreme abmildern als auch für ein attraktives und gesundes Wohnumfeld sorgen“ so Klaus Voussem MdL, Fraktionsvorsitzender. Der Antrag verfolgt dabei zwei Ansätze: Zum einen soll das in die Jahre gekommene Grünkonzept aus dem aktuellen Flächennutzungsplan überarbeitet werden. Es sieht etwa Grünvernetzungen von Kernstadt und Ortsteilen vor, ist aber in Teilen noch nicht umgesetzt worden. Besonderes Augenmerk möchte die Fraktion auf die Erweiterungsmöglichkeiten von Grünflächen im Bereich bestehender Grünanlagen, Plätze, Friedhöfe, Schulhöfe, Straßenzüge, Kindergärten und des Stadtwaldes (Ortholz) legen oder diese, falls möglich, neu anlegen. Zudem soll der Masterplan sich mit der Gestaltung von Plätzen in den Ortsteilen und der Kernstadt beschäftigen und darlegen, wie man diese Orte ökologisch aufwerten kann. „Unser Ziel ist es, mehr grüne Oasen zu schaffen, die das Leben aller bereichern“, so Voussem.

Zum anderen soll mit dem Masterplan „grüne Infrastruktur“ ein Maßnahmenbündel geschnürt und sukzessive umgesetzt werden. Hierzu gehört zum einen eine Aktion „1000 Bäume für Euskirchen“. Hierunter ist eine konzertierte Pflanzaktion im öffentlichen und privaten Bereich zu verstehen, die von der Stadt Euskirchen initiiert und unterstützt wird. Damit die Neupflanzungen nicht im ersten oder zweiten Jahr aus Wassermangel eingehen, soll ein Aktionsbündnis etwa mit den Freiwilligen Feuerwehren und den Vereinen auf den Ortsteilen gegründet werden, um neu angepflanzten Bäumen und Sträuchern eine Wachstumschance zu geben. Auch in der Kernstadt wären „Baumpatenschaften“ hierfür möglich.

„Zudem wollen wir durch das Aufstellen von sogenannten ‚Insektenhotels‘ und das Anlegen naturnaher Wiesen und Blühstreifen statt einfachem Landschaftsrasen Biodiversität und Artenvielfalt stärken“, so Voussem.  So könnte auf den großen Kinderspielplätzen beispielsweise in Rheder oder Billig ein Blühstreifen angelegt und ein Insektenhotel aufgestellt werden. Ferner soll auch geprüft werden, ob Grünstreifen an den Ackerrändern entlang des landwirtschaftlichen Wegenetzes zusammengefasst und in regelmäßig auf das Gebiet verteilten „Grüninseln“ angelegt werden. Hierdurch wären die Flächen besser zu schützen und eine Entwicklung in Richtung Artenvielfallt und notwendiger Rückzugsgebiete für Vögel und Insekten könnte somit zielorientierter verfolgt werden.

Zur Schärfung des Bewusstseins in der Bürgerschaft soll eine Awareness-Kampagne gestartet werden. Weiterhin soll ein Wettbewerb mit dem Titel „Klimaschutzpreis Euskirchen“ ausgelobt werden, der bespielhaft gute Initiativen zum Klimaschutz im privaten oder öffentlichen Bereich prämiert.

Für die CDU hat aber auch die Stadt Euskirchen eine Vorbildfunktion für die Bürgerinnen und Bürger. Klaus Voussem: „Für jeden entnommenen Baum, jede Hecke, jeden Strauch soll eine Ersatzpflanzung vorgenommen werden. Dies soll in der Verwaltung fachbereichsübergreifend verbindlich festgelegt werden.“

Im Bereich des Bauens sollen sowohl für den privaten wie den öffentlichen Bereich Fördermöglichkeiten für eine Dach- und Fassadenbegrünung geprüft werden. Zur finanziellen Unterstützung dieser Maßnahmen denkt die CDU-Fraktion darüber nach, ein Antrag für das Bundesstädtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ oder für andere geeignete Förderprograme zu stellen.

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