Gift für die Gesellschaft: CDU benannte klar die Gefahren durch Antisemitismus

Euskirchen. „Seit dem schrecklichen Angriff der Hamas auf Israel und den damit verbunden Gräueltaten schaut die ganze Welt erneut auf den Nahostkonflikt.“ So begrüßte der Euskirchener CDU Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Euskirchen Klaus Voussem die Besucherinnen und Besucher einer Diskussionsrunde zur Gefahr von Antisemitismus für Demokratie und Rechtsstaat. Die Veranstaltung führte der CDU-Stadtverband Euskirchen gemeinsam mit der Senioren Union Euskirchen durch. Um das Thema fachlich einordnen zu können, konnte in David Klapheck der Geschäftsführer der Synagogengemeinde Köln gewonnen werden. Den Kontakt hatte der Vorsitzende der Euskirchener Senioren Union, Hubert Dobers, hergestellt.

Voussem: „Als wir uns im August dazu entschieden haben, eine Veranstaltung zum Thema ‚Antisemitismus‘ zu machen, konnten wir nicht ahnen, wie sehr die Weltpolitik dem Thema eine große öffentliche Aufmerksamkeit zukommen lassen würde.“ David Klapheck schildete in eindrücklichen Worten, wie er in Deutschland vom Angriff der Hamas erfuhr und wie er sich um seine Freunde in Israel sorgt. Die Dimension des Angriffs habe nicht nur das israelische Militär und den Geheimdienst überrascht, sondern auch ihn in Deutschland, so Klappheck. Der Überfall habe in Israel ein neues Trauma ausgelöst, von dem sich die Bevölkerung nicht so schnell erholen werde. Klappheck verglich die Situation mit der Zeit nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973, dessen Schockwellen ebenfalls noch bis heute nachhallen.

Die Auswirkungen des Angriffs seien auch für ihn als Juden in Deutschland deutlich spürbar. Eltern hätten am vergangenen Freitag Angst gehabt, ihre Kinder in den Kindergarten der Synagogengemeinde zu bringen, seitdem die Hamas einen Tag des Zorns ausgerufen hatte. Klappheck selbst berichtete von seinem Leben und der latenten Gefahr eines Anschlags. So sei sein Büro mit kugelsicherem Glas und Sicherheitsschleusen ausgestattet – ein Leben, an das er sich mit den Jahren gewöhnt habe. Dies sei inzwischen ein Teil des jüdischen Alltags.

Klaus Voussem sagte, ein Blick in die Nachrichten der vergangenen Tage zeige, wie stark der Antisemitismus nach wie vor in Deutschland verwurzelt ist und wie sehr er inzwischen ein Teil des Alltags geworden ist. Hinzu komme der importiere Antisemitismus durch die Einwanderung junger Menschen aus arabischen Staaten, die mit Israel verfeindet sind. „Auf diesen Hass, der sich durch die Gesellschaft frisst und der durch die sozialen Medien tausendfach verstärkt wird, hat unser Rechtsstaat bislang nur wenige Antworten gefunden“, so Voussem. „Unsere Demokratie wird aber eine Antwort dazu geben müssen.“

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